In der Türkei

Wie immer in einem neuen fremden Land fühlen wir uns etwas unsicher. Doch das Gefühl verfliegt, denn morgens werden wir nett begrüßt von allen, die an uns vorbei fahren, denn Estha ist von jetzt an der Star. Wir fahren weiter in Richtung Izmir, halten in Edermit und kochen uns etwas zum Abend. Schon kommen die Besitzer eines kleinen Sägewerks und wollen uns zum Essen einladen. Wir müssen ablehnen. Unser Essen steht schon auf dem Tisch. Als wir weiter fahren wollen wird uns noch schnell eine Tüte mit gegrilltem Fleisch ins Auto gereicht.

Weiter geht’s nach Bergama zur Akropolis von Pergamon. Es ist eine Enttäuschung. Wenig erhaltene und zusammenhängende Bauwerke präsentieren sich uns, dafür aber eine moderne Seilbahn und viel Eintrittsgeld. Es braucht viel Vorstellungskraft diesen Ort erwachen zu lassen, die einem Kind von 5 Jahren natürlich fehlt. Wir geben uns Mühe. Beim alten (und steilsten) Amphitheater der Antike steigen wir die vielen Treppen hinab und brüllen einmal nach ganz oben, wo jedes Wort erwartungsgemäß gut zu hören ist. Elias ist stark beeindruckt. Leider sind die Abendländer tollwütige Plünderer. So steht zum Beispiel der Zeus-Altar im im Pergamonmuseum in Berlin (Museumsinsel) und nicht hier in Pergamon. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde eine riesige Kulturausbeute betrieben. Für eingefleischte Romantoriker wahrscheinlich trotzdem ein Muss. Wieder unten im Dorf (Bergama) versucht uns ein kleiner Junge händeringend in sein Restaurant zu überreden. Der Junge, vielleicht 13 Jahre alt, serviert uns mannhaft das Essen und kneift, wie die Alten, Estha in die Wange. Abends fahren wir weiter nach Izmir, der drittgrößten Stadt der Türkei, und schlafen am Meer etwas außerhalb der Stadt.

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